Es war einmal ... Von 1974 bis zum Umzug nach Malsch 2002:
Ja, das ist wirklich eine lange Geschichte - dampfalt! Kurz vor
meinem fünften Geburtstag war es ... Meine Eltern besorgten für knappe
500 Mark von einem Geschäftskollegen meines Vaters eine gebrauchte
Märklin-Eisenbahn: 6 Loks, etwa 30 Wagen und eine toll konzipierte
Anlage, auf der man immerhin in zwei Stromkreisen mit drei Zügen
unabhängig fahren konnte. Sie investierten viel Liebe und Mühe, um die
Anlage wieder in Schuss zu bringen ... es wurde gar ein Hintergrundbild
gemalt, Figuren geklebt und neue Häuser gebastelt.
Die Anlage fand ihr Zuhause im Keller unseres Hauses - wo ich ab
jenem Tag ebenfalls zu Hause war. Es war also passiert! Täglich mehrere
Stunden verbrachte ich dort, schrieb Fahrpläne, kannte zwischenzeitlich
gar alle IC-Nummern der Bahn mit Fahrtroute und Name auswendig und schuf
mir so meine eigene, kleine Modellbahnwelt. Sie hielt fast 10 Jahre.
Loks wurden sorgfältig gewartet, repariert, zahlreiche neue Loks und
Wagen gab es zu Weihnachten und zum Geburtstag und nicht selten dauerte
eine Modellbahnfahrt von Hamburg nach München fast drei Stunden! Wer
fahren wollte, musste einen Lokführerschein machen - für jede Lok
einzeln versteht sich - und so unter Beweis stellen, dass er den IC auch
heil von A nach B bringen konnte. Der Eisenbahnvirus hatte mich also
...
Erst als Jahre später Fußball und Mädels doch interessanter
wurden, war das Projekt auf Eis gelegt. Ich hatte mit 14 versucht, die
Anlage zu vergrößern - aber mit welchem Geld sollte ich Weichen, Gleise
und Signale kaufen ? Da blieb sie also stehen, die Modellbahn, staubte
vor sich hin und wurde schließlich in Kartons und Schränken eingemottet.
Nie verschwendete ich allerdings einen Gedanken daran, das Teil zu
verkaufen oder gar zu verschenken.
Etwa weitere 10 Jahre später kramte ich zu Weihnachten mit Verena
die verstaubte 24er wieder aus dem Schrank, baute unter dem Schreibtisch
meines Arbeitszimmers einen Kreis - und beschloss damals mit Verena,
das alte Hobby wieder zu reaktivieren. Parallel dazu hielt die Liebe zur
richtigen Bahn. Nach meinen Tramper-Ticket-Deutschlandrundfahrten der
Jahre 83,84 und 85 war das doch ziemlich auf Eis. Fortan gingen
Urlaubsreisen vorrangig in die Schweiz, wo die unendliche Welt der
Schmalspurbahnen jedes Jahr im Urlaub wieder neu zu entdecken war. Egal
ob Gornergrat, Glacier, Bernina, Jungfraubahn - alle bescherten uns bei
stets sonnigem Wetter unvergessliche Urlaubstage in den 90er Jahren und
den frühen 2000ern ... Doch zurück zur Modellbahn: Nachdem jedes Jahr
zumindest zu Weihnachten und ab unserer Sinsheimer Zeit auch länger
zumindest ein Kreis um den Weihnachtsbaum führte, wurde mir Ende der
90er Jahre dann doch klar, dass im analogen Bereich nichts mehr zu
holen ist - Märklin Digital war fällig. Ich tauschte meine alten
M-Gleise - damals noch zu gutem Geld - gegen neue C-Gleise, rüstete
einen Teil der alten Loks auf Digital um und baute im Laufe der Jahre
Lok- und Wagenpark weiter aus. Dabei trennte ich mich dann zumindest von
der alten 23er und der E60, welche noch aus den Anfangszeiten der
Anlage waren. Mittlerweile ist der Traum von "dampfenden" Loks in
Erfüllung gegangen ... Mit der 03, der 44, der 52 und der 85 dampfen
gleich vier Loks gleichzeitig. Fast vergessen hätte ich die absolute
Sache: mehrfach nahmen wir Ende der 90er mit ein paar Kumpels den Keller
unserer Schwiegerleute ein und verbauten dort unser gemeinsames,
gesamtes Gleismaterial: ein Tag Aufbau, 24 Stunden Spielbetrieb, ein Tag
Abbau. Rekord: etwa 16 Loks zeitgleich auf einer Anlage, analog
versteht sich - wie das geht ? Ganz einfach: an jeder Handweiche (!)
sitzt ein Stellwerksmitarbeiter und achtet darauf, dass es nicht zu
Crashs kommt! Klasse, oder ?
Zu einer feststehenden Anlage hat es bis heute nicht gereicht.
Wird es wohl auch nicht, da Musik, Haus und Familie genügend Geld
verschlingen. Abgesehen davon wäre eine statische Anlage auch nicht mein
Ding ... Zumindest in den Wintermonaten sind die 60m Gleis in unserem
Dachstudio unter den Regalen verlegt und laden zum ständigen Spielen ein
... Bin gespannt, wie Sarah darauf reagieren wird ... Meine Pläne ?
Zunächst mal alle Personenwagen zu beleuchten und sie dann mit sitzenden
Figuren auszustatten. Derzeit gäbe es dann noch zwei Wagensets, die ich
gerne hätte - und die Hoffnung, dass Märklin den Schienenbus neu
auflegt - wir werden sehen, was die Zeit bringt ...
Eisenbahn findet aber nicht nur in 1:87 statt. Kaum eine
Eisenbahnromantik wird verpasst, das MIWULA in Hamburg wurde letztes
Jahr besucht, ab und an versuche ich mich auf die Schiene zu machen -
und zudem gibt es ja den Train Simulator von Microsoft, der es mir
regelmäßig ermöglicht, die Vogelfluglinie und den Glacier zu fahren -
einfach genial. Und vielleicht kann man so etwas irgendwann einmal mit
Beamer genießen ?
Dezember 2003:
Seit 2003 habe ich einen Teil meines Lok- und Wagenbestandes grundlegend
modernisiert und auch erweitert. Fotos und die gewohnte Statistik hierzu gibt es auf
den anderen Modellbahnseiten. Hierzu gehört:
* Austausch der 24cm Silberlinge aus Metall gegen
26cm Silberlinge aus Plastik
mit Steuerwagen
* Austausch der sechs alten Umbauwagen aus Metall mit Beleuchtung gegen
fünf Umbauwagen mit Kurzkupplung
Innenbeleuchtung mit stromführender Kurzkupplung geplant
* Ergänzung / Umbestückung des D-Zug-Wagen-Sets in blau/beige auf
insgesamt
vier einheitliche Personenwagen und einem Gepäckwagen; alle Wagen
beleuchtet
* Ergänzung / Umbestückung des D-Zug-Wagen-Sets in grün/blau/rot auf
insgesamt
vier einheitliche Personenwagen und einem Gepäckwagen; alle Wagen
beleuchtet
* Ergänzung der langen Umbauwagen mit funktionierender Beleuchtung;
alle Wagen mit Reisenden bestückt
* Neubeschaffung eines Nahverkehrszuges in grün/weiß mit entsprechender
Diesellok
der Baureihe 218 in verkehrsrot; vier Wagen und ein Steuerwagen
* Neubeschaffung eines Pendolinos der Baureihe 610 in grün/weiß,
beleuchtet
* Neubeschaffung mehrerer gedeckter Güterwagen und eines
Autotransportwagen-Sets
Ferner geplant:
* Neubeschaffung eines Schienenreinigungswagens
* Umtausch der defekten Rangierlok der Baureihe 361; umgesetzt im Dezember 2012
* Neubeschaffung einer Rangierlok 3065 mit
Telex-Kupplung; umgesetzt im Dezember 2012
* Neubeschaffung einer 212 in blau-beige digital zur Ergänzung des
Wendezugbetriebs; umgesetzt im Oktober 2009
Juli 2007:
In 2007 erhält das Thema "Bahn" dann völlig neue
Perspektiven. Ich beginne mit Markus ab und an einmal mehr auf die Schiene
zu gehen und irgendwo in Deutschland alte Spuren zu suchen. Sarah fährt
mit 2 1/2 Jahren begeistert selbst mit der Märklin und hat vor allem Spaß
daran, die Autowagen zu beladen und den Zug durch das Zimmer zu steuern.
Nun bin ich gespannt, ob Moritz ebenfalls vom Eisenbahnvirus infiziert
sein wird und wohin die Reise führt.
Januar 2011:
Im Jahr 2011 geht die Geschichte weiter: Mein Vater
stöbert in seinem "Alle-Schätze-der-Welt-Sammelsurium" doch tatsächlich
noch meinen ersten Bahnhof "St.Urban" auf, den ich in Gedanken eigentlich
längst auf der Müllkippe geparkt hatte. Dieser Fund musste ein Zeichen
sein ... Ich begann im Frühsommer mit der Restaurierung dieses Gebäudes
... Ein Platz zwischen den vielen Schienen jedoch fand sich nicht
wirklich, sodass die Vision nun, nach all den Jahren, eine kleine
Eisenbahnanlage zu bauen, Wirklichkeit wurde. Pläne wurden geschmiedet,
Kataloge gewälzt und auf Ebay kräftig eingekauft. Bereits im August konnte
ich dann nach einigen Abenden Bauzeit mein erstes selbst gebautes
Anlagenmodul - "Ländlicher Bahnhof" - mit 180 x 60 cm zumindest grob
fertig stellen..
April 2013:
Seit etwa einem halben Jahr baue ich meine Anlage "Laufenmühle" - ein
Kindheitstraum geht in Erfüllung. Auf zwei Ebenen, mit vielen Schienen, 20
Weichen, vielen Signalen und Bahnübergängen wird ein kleines Prachtstück
entstehen - und wenn es klappt, wird es eine Verbindung zum Modul aus 2011
geben können. Doch bis dahin wird noch viel Geld zu investieren sein.
Erste Fotos gibt es bald !
Oktober 2014:
Es passiert dann doch, was zunächst nicht geplant war:
Immer öfter packe ich die umgebaute 111 aus und stelle mir vor wie es so
wäre, wenn noch mehr E-Loks in Epoche IV im ozeanblau-beigen Anstrich auf
der Anlage fahren würden. Schon lange hege ich den Traum,
Mitteleinstiegswagen in dieser Farbgebung zu beschaffen - bei Märklin
Fehlanzeige. Fündig werde ich bei Roco. Nach einigen Wochen
Beobachtungszeit gelingt es mir, zwei Wagen aus der Dreierserie zu einem
bombastischen Preis von je 25,- Euro Neuware zu ersteigern. Doch nicht
genug. Ich entscheide mich spontan, anstatt die 141 aufzurüsten eine
digitale 140 zu beschaffen, was ebenfalls gebraucht zu einem Spottpreis
von 100,- Euro gelingt. Der anfangs geplante Verkauf der 141 wird eher aus
Nostalgiegründen (eine meiner ersten selbst gekauften Loks ...) ad acta
gelegt. Und da Rivarossi - nun endlich - auch eine Aktion für
Wechselstrom-627 anbietet, gelingt es mir auch dieses Gefährt für 150,-
statt 265,- Euro zu ersteigern - neu ! Manchmal wartet man zwei Jahre auf
ein Schnäppchen und dann fallen sie reihenweise vom Himmel. Nun
endlich kann also wie ursprünglich geplant von Laufenmühle aus sowohl nach
St.Urban als auch nach Altoberndorf ein Pendelverkehr mit einteiligen
Triebwagen auf Nebenstrecken angeboten werden. Die gesamte neunköpfige
ozeanblau-beige Flotte der Epoche IV sieht damit im Herbst 2014 wie folgt
aus:
* 111 von Märklin in digital, mit fünf beleuchteten
24cm D-Zug-Wagen von Märklin
* 140 von Märklin in digital, mit zwei 26,4 Eilzugwagen von Roco,
Mitteleinstieg
* 141 von Märklin in delta, mit diversen Güterwagen, auch
Sandwichpartner zur 140
* 181 von Roco, Dummy, Abstellgruppe
* 212 von Märklin in digital, derzeit mit grünen Umbauwagen unterwegs
* 216 von Märklin in delta, oft mit Silberling-Wendezug unterwegs, noch
aus 1975 !
* 381 von Märklin in digital, Akku-Köf, im leichten Güterzugdienst
* 361 von Märklin in digital, im leichten Güterzugdienst
* 627 von Rivarossi in digital, Nebenbahnverkehr
Es bleibt der Traum von einer 150 und einer 110.3 in den gleichen Farben -
aber wie immer nicht um jeden Preis. Vielleicht wird auch dieser Traum
irgendwann wahr, wer weiß. Zu verschmerzen dürfte damit sein, dass die
Anschaffung einer Lollo und des Schienenbusses nun erst einmal weiterhin
vertagt sind.
Mai 2017
Das Leben beginnt von vorn.
Einige Wochen innigster Planung führen mich dann doch dazu, mein
Meisterwerk der letzten Jahre völlig platt zu machen - und noch einmal
von vorne zu beginnen. Ein richtiger Schattenbahnhof, andere
Fahrmöglichkeiten, ein noch besserer Landschaftsbau und endlich Weichen,
an denen kein Zug mehr entgleist, ein richtiger Hintergrund - Gründe
genug, erneut zu beginnen. In drei Tagen mache ich die alte Anlage
platt, in etwa zehn Bautagen ist bereits im Spätsommer etwa die Hälfte
der neuen Anlage fertig - und die ersten Fotos sind geschossen. Welch
ein Geniestreich !!!
Dezember 2018
Nach nur eineinhalb Jahren Bauzeit, viel schneller als gedacht, steht die neue Anlage. Ein Traum wird wahr, die Welt in klein, pure Entspannung und Luft zum Atmen. Perfekt, dass sich die Erfahrungen, die ich beim Bau der ersten Anlage sammeln konnte, mehr als auszahlen, und, gewusst wie, dass es Tag für Tag in großen Stücken voran geht. Nun kommt die Detailarbeit, das Liebevolle, der Blick für den Moment. Und bei völliger Entspanntheit mit einer Tasse Tee die kleinen Loks dampfen zu sehen ist einfach nur genial. Auch den Fuhrpark habe ich um fast zehn Maschinen zu Spitzenpreisen ergänzt bzw. ältere Loks in digitale Varianten ausgetauscht. Viele liebevolle Güterwagen, LKWs, Traktoren und Autos sind hinzu gekommen. Etwa 100 neue Preiserlein beleben die Szenerie und die ersten Gedanken an eine weitere, diesmal eine Weihnachtsanlage mit Winterlandschaft für das Leben nach der Schule, sind längst zu Papier gebracht. Fotos gibt es auf der nächsten Seite - seht selbst !
Januar 2020
Das vergangene Jahr habe ich vor allem damit verbracht, Werkstattarbeiten zu verrichten. So habe ich gleich mehrere Loks mit fx-Dekodern aufgerüstet: die alte 212 aus den 90ern, die defekte 221, die 141 blau aus Kindheitstagen und die 141 blau-beige. Die Dummy-216 hat ebenso einen Motor erhalten und mit dem Kauf zweier Digital-Roco-E-Loks, der 140 in grün und der Bügelfalten 110 in blau-beige geht ebenso ein technisch beeindruckender Wunsch in Erfüllung. Dazu bereichert ein neues Wagenset mit blau-beigen D-Zug-Wagen den Fuhrpark. Meine alte 85 und 51 gebe ich in Zahlung und ersetze sie durch eine neue, digitale mfx-85. An Weihnachten geht nach Jahren endlich der Traum des 798-Schienenbus in Erfüllung. Dies nehme ich zum Anlass, erste Filme zu drehen und sie auf meinen Youtube-Kanal zu stellen. Neue Bäume aus Osteuropa und eine kleine Erweiterung am vorderen Anlagenrand mit einem Bauernhaus runden die Baumaßnahmen ab.
Parallel hierzu baue ich mit Moritz seine Bahn komplett zu einem VW-Bus-Spieldiorama um. Eine Aktion, die in nur zwei Wochen steht und mächtig Spaß macht.
Für das neue Jahr gibt es zunächst keinerlei Pläne. Aber da eine Modellbahn nie fertig wird und die nächsten Neuheiten irgendwann altes Material billiger machen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis es weiter geht !